#58: Tierversuche – Wissenschaftlich notwendig oder Sadismus?

 

#58: Tierversuche

 

Hallo und herzlich Willkommen bei Wunderwelt Körper! Heute geht es um ein äußerst polarisierendes Thema: Tierversuche

In dieser Episode geht es pro und contra der Tierversuche. Was verdanken wir ihnen und haben sie in unserer modernen Gesellschaft noch ihren Platz?

Wir starten ein gemeinsames Gedankenexperiment: 5 Menschen sind auf einem Gleis gefesselt und ein Zug steuert mit rasender Geschwindigkeit direkt auf sie zu. Doch ihr habt die Möglichkeit sie zu retten! Es gibt einen Schalter, welchen ihr umlegen könnt. Dieser Schalter stellt eine Weiche und der Zug wird auf ein anderes Gleis umgeleitet. Das Dilemma dabei ist, dass auf diesem anderen Gleis auch eine Person gefesselt ist. Was würdet ihr tun? Schalter umlegen oder nicht? Wie habt ihr euch entschieden?

Dieses Dilemma ist ein bekanntes Gedankenexperiment und wird als „Trolley-Problem“ bezeichnet. Trolley für Zug. Je nach dem, welche Studienergebnisse man betrachtet, entscheiden sich 75-90% der Menschen dafür, den Schalter umzulegen und damit eine Person zu opfern und damit fünf zu retten. [1][2]

Und? Habt ihr euch auch dafür entschieden den Schalter umzulegen? Und wenn ja, fühlt ihr euch gut mit der Entscheidung?

Natürlich nicht. Und das soll auch so sein. Es scheint nüchtern betrachtet das kleinere Übel zu sein, aber es bleibt eben „übel“. Die Grundsätzliche Frage hinter diesem Gedankenexperiment lautet: „Darf ich jemanden töten oder den Tod eines Menschen in Kauf nehmen, um Leben zu retten?“ Und genau diese Frage lässt sich auch auf Tierversuche übertragen: „Darf ich Tiere töten oder Ihnen ggf. Schaden zufügen, um Leben zu retten?“

In Deutschland wurden im Jahr 2022 rund 1,73 Millionen Wirbeltiere und Kopffüßer in Tierversuchen nach § 7 Abs. 2 Tierschutzgesetz (TierSchG) eingesetzt. Im Vergleich
zu 2019 (2,2 Millionen Tiere) sind die Zahlen damit um 14 % gesunken. [3]

Laut dem deutschen Tierschutzgesetz dürfen Tiere getötet werden, wenn es dafür einen sogenannten „vernünftigen Grund gibt.“ Wortwörtlich heißt es: „Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen“ [4] Aber was genau ist denn nun vernünftig?

Lasst uns noch ein weiteres Gedankenexperiment machen: Ihr sitzt in einem Boot mitten auf dem Meer und beobachtet zwei andere Boote: In einem Boot sitzt ein Hund und in dem anderen Boot sitzt ein Mensch. Plötzlich gehen beide Boote unter. Ihr könnt nur ein Boot retten! Wen rettet ihr? Laut einer Studie entscheiden sich 85% der Menschen dazu den Menschen zu retten… Die Statistik zeigt also, dass die Mehrheit ein Menschenleben über ein Tierleben stellt. Gleichzeitig zeigen Statistiken, dass sich die Mehrheit der Menschen gegen

Tierversuche ausspricht. [6] Und außerdem verzichten nur 12% der deutschen auf den Konsum von Fleisch – das bedeutet ja im Umkehrschluss, dass das Töten von Tieren für diese Menschen in Ordnung ist oder? Also Tiere töten, weil sie gut schmecken, wäre okay, Tiere für wissenschaftliche Zwecke töten aber nicht. Eine vegane Ernährung ist definitiv möglich, währenddessen gelten noch viele Krankheiten als unheilbar. Was ist denn nun vernünftig?

Die Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose hat dank der Ice-bucket challenge weltweite Aufmerksamkeit bekommen. ALS ist eine neurodegenerative Erkrankung bei der die Muskelkontrolle immer weiter schwindet. Meist startet es damit, das Dinge schwerer greifbar werden und endet mit einer zu schwachen Atemmuskulatur. Atemversagen ist die häufigste Todesursache bei ALS. Ein sehr sehr unschöner Tod..

Bei dem Leigh syndrom wird das zentralen Nervensystem fortschreitend geschädigt. Das führt zu Entwicklungsverzögerungen, Krampfanfällen, Atemproblemen. Die wenigsten erreichen das Schulalter. Die Eltern der erkrankten Kinder müssen sich von ihren Kindern verabschieden, wenn diese gerade mal 2-3 Jahre alt sind.

Es gibt noch so viele Krankheiten die neben der offensichtlichen körperlichen Belastung für die Betroffenen und deren Angehörigen eine enorme psychische Belastung darstellt.

Ihr seht, das ganze Thema ist sehr komplex. Ist unser Verhalten Tieren gegenüber überhaupt vernünftig?

Hunde halten wir als Familienmitglieder und wir würden bei weitem nicht auf die Idee kommen, diese zu essen. Zumindest in diesen Breitengraden. Bei Schweinen ist das irgendwie anders. Viele Menschen essen Schweine. Obwohl auch diese Tiere intelligent sind, Schmerzen empfinden und Bindungen eingehen. Eine gesunde Maus lebt bis zu 2,5 Jahre. Eine Maus die im Rahmen von Tierversuchen getötet wird, lebt nur 6 Monate. 6 Monate ist auch die durchschnittliche Zeit die ein Mastschwein lebt. Unter guten Bedingungen würde ein Schwein bis zu 15 Jahre leben.

Hier ein nicht-fun-fact: In der Schweiz ist es theoretisch erlaubt seine Katze für den Eigengebrauch zu schlachten.

Was ist Vernünftig? Nun ja, jetzt gibt es einen kleinen Spoiler: Das muss wohl jeder von euch für sich selbst entscheiden. Schauen wir uns genauer an, welche Tierexperimente es denn überhaupt gibt.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen in vitro und in vivo experimenten. In vitro heißt übersetzt ‚im Glas‘ und beschreibt Experimente die in Petrischalen und Reagenzgläsern im Labor stattfinden. In diesen Versuchen kann man Zellen und Gewebe untersuchen. Daneben gibt es noch sogenannte „in vivo Experimente“. Das sind Experimente an lebenden Organismen – also genau das, was man sich unter Tierversuchen vorstellt.

2022 war das am häufigsten eingesetzte Versuchstier in Deutschland die Maus. Danach kamen Fische, Ratten, Kaninchen und Vögel [8]. Katzen, Hunde und Affen werden in der Kategorie ‚sonstiges‘ aufgeführt und haben 3,5% der Versuchstiere ausgemacht [8]. Menschenaffen unterliegen ganz besonderen Regularien und ihr Einsatz in Tierversuchen ist nur in Ausnahmefällen erlaubt. [9]

Die Mäuse, die für Tierversuche eingesetzt werden, sind extra dafür gezüchtet. Dabei werden häufig Tiere mit ganz besonderen genetischen Eigenschaften benötigt.

Bei dem vorhin erwähnten Leigh-Syndrom werden Mäuse gezüchtet, denen ein ganz spezifisches Gen fehlt und deshalb eine neurodegenerative Erkrankung bekommen, die dem Leigh – Syndrom ähnelt. Den Mäusen geht es ganz ähnlich, wie den Kindern. An diesen Tieren wird getestet, wie bestimmte Behandlungsmethoden und Medikamente wirken.

Solche für die Forschung gewünschten genetischen Eigenschaften werden von den Eltern häufig nicht an alle Nachkommen weitergegeben. Diese Mäuse sind dann also für die Versuche nicht brauchbar und werden häufig getötet. Diese Tiere tauchen in der Statistik nicht auf. Es wird zwar so gut wie möglich versucht, die Versuchstiere mit den ‚falschen genetischen Eigenschaften‘ anderweitig einzusetzen damit sie nicht „grundlos“ sterben. Aber für einen Großteil ist das aktuell nicht möglich, oder wird nicht möglich gemacht. [10]

Es gibt auch Tiere für die es keine Auflagen gibt. Dazu zählen zum Beispiel die Fruchtfliegen, da davon ausgegangen wird, dass diese Tiere kein Leid empfinden können. Würmer und Insekten tauchen also in keiner Statistik auf, da sie nicht als Versuchstiere gelten. Grundsätzlich sterben durch wissenschaftliche Versuche also deutlich mehr Tiere als in der Statistik angegeben.

Wir erinnern uns: im Jahr 2022 wurden 1,73 Millionen Tiere in Tierversuchen eingesetzt. Im Mastbetrieb sprechen wir übrigen von einer weit höheren Zahl. Jährlich sterben allein in Deutschland 760 Millionen Masttiere für unsere Lebensmittel.

Grundsätzlich haben Tierversuche einen schlechten Ruf und viele große Organisationen äußern sich klar gegen Tierversuche. [11] Das ist auch erst einmal sehr verständlich. Das töten und leiden von Tieren ist ein schrecklicher Gedanke und oft wird vermittelt, dass Tierversuche für die Wissenschaft nicht notwendig sind. Aber sind alle Wissenschaftler die Tierversuche durchführen nun grausame Sadisten? Nein.

Vor einigen Jahren hatte ich ein interessantes Gespräch mit einem Familienmitglied dazu. Diese Person hat mir gedroht, dass sie das Land verlassen würde, wenn ich jemals Tierversuche durchführen würde.

Das Thema Tierversuche ist ein äußerst heikles Thema und da gehen schnell mal die Emotionen hoch. Wieso das Ganze denn? Warum öffnen wir nicht alle Käfige und lassen dieses Thema in der Vergangenheit.

Von der Grundlagenforschung bis zu einem Medizinprodukt ist es ein sehr langer weg. Schätzungen zufolge schaffen es 5-10% der Grundlagenforschung in klinische Studien.

Grundlagenforschung zielt darauf ab, grundlegende Prinzipien und Zusammenhänge zu verstehen, ohne sofortige praktische Anwendungen im Blick zu haben. Sie bildet die Basis für spätere Forschung wie zum Beispiel Medikamente. Hier kann man sich die Menschen in weißen Laborkitteln und diverse Gläschen, Schälchen mit bunten rauchenden Substanzen vorstellen.

In der klinischen Forschung werden neue Behandlungen und Medikamente unter strengsten Auflagen an Menschen getestet. Das wird großteils in Krankenhäusern, oder dafür spezialisierte Einrichtungen durchgeführt. Zeigen sie die gewünschte Wirkung und annehmbare minimale Nebenwirkungen, DANN dürfen sie auf den Markt. Keine 10 % der Medikamente der klinischen Forschung schaffen es auf den Markt.

Aus eigener Erfahrung kann ich erzählen, dass die klinische Forschung unglaublich streng kontrolliert und überwacht wird, um die Sicherheit der ProbandInnen so gut wir möglich zu gewährleisten.

Ein Beispiel aus der Praxis: Eine Studie wurde in verschiedenen Ländern weltweit durchgeführt bei der ein bestimmtes Medikament gestetet wird. Eine Patientin in Frankreich hatte bei einer Routineblutabnahme einen erhöhten Leberwert. Sofort wurden alle weiteren Medikamentengaben WELTWEIT pausiert und bei ALLEN ProbandInnen wurde die Leber und deren Blutwerte untersucht.

Auf diesem Weg sind Tierversuche leider unverzichtbar. Zwischen der Grundlagenforschung und der klinischen Forschung stehen oft Tierversuche. Hier wird getestet, ob die Mittel, die im Labor gut aussehen, auch die erhoffte Wirkung in einem Lebewesen zeigen. Und erst wenn das gute Ergebnisse erzielt, darf man dieses neue Medikament am Menschen testen. Aktuell ist es ethisch nicht vertretbar, dass ohne diesen Zwischschritt mit Versuchstieren, neue Medikamente direkt am Mensch getestet werden.

Solche Fälle gab es in der Vergangenheit leider genug. Während des Zweiten Weltkriegs führten Nazis grausame Experimente an KZ-Häftlingen durch, oft ohne Zustimmung oder Rücksicht auf ihr Leben, um medizinische Erkenntnisse zu gewinnen. Im gleichen Zeitraum wurden Kindern in Waisenhäusern radioaktive Substanzen verabreicht, um die Auswirkungen von Strahlung zu untersuchen.

Viele medizinische Durchbrüche verdanken wir Tierversuchen. Ein Beispiel dafür ist die Entdeckung des Insulinhormons. 1889 haben die Mediziner Josef Freiherr von Mering und Oskar Minkowski Untersuchungen an Hunden durchgeführt. Sie haben die Bauchspeicheldrüse eines Hundes entfernt und dieser zeigte daraufhin alle Symptome einer Zuckerkrankheit – dem Diabetes mellitus. Für die beiden Forscher war das ein ultimativer Hinweis darauf, dass die Ursache dieser Stoffwechselerkrankung mit der Bauchspeicheldrüse zusammenhängen muss. In den 1920er Jahren isolierte dann der Chirurg Sir Frederick Grant Banting gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Charles Best zum ersten Mal das Hormon Insulin aus der Bauchspeicheldrüse von Kälbern. Dieses wurde dann Hunden verabreicht deren Blutzuckerspiegel dadurch gesenkt werden konnte. Infolge dessen wurde das tierische Insulinpräparat auch Menschen verabreicht – übrigens auch im Selbstversuch der Forscher.

Sie stellten allerdings fest, dass dieses Fremdeiweiße enthielt, welches eine giftige Nebenwirkung für Menschen hatte. Doch auch dafür wurde eine Lösung gefunden und das Insulin verträglich für Menschen zu machen. 1922 wurde Insulin erfolgreich bei Patienten eingesetzt. Übrigens kann man Insulin heutzutage synthetisch herstellen, ohne es aus den Bauchspeicheldrüsen von Tieren isolieren zu müssen – Yippie! Ein weiterer Nicht-Fun-Fact: Banting hat gemeinsam mit dem Institutsleiter Macleod für diese Forschung den Nobelpreis für Medizin bekommen. Sein Mitarbeiter Charles Best ging leer aus obwohl sich Banting für ihn eingesetzt hat! Immerhin teilte er sein Preisgeld mit ihm. Als sei das nicht schon Pech genug, erkrankte Best im hohen Alter selbst an Diabetes… naja immerhin gab es dann Insulin zur Therapie. [12][13]

Ein aktuelles Beispiel, bei dem Tierversuche durchgeführt wurden, bevor ein Medikament auf den Markt kam, ist der COVID-19-Impfstoff von Pfizer-BioNTech. Wie bei fast allen neuen Medikamenten und Impfstoffen wurden in den frühen Phasen der Forschung präklinische Tierversuche durchgeführt, um die Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs zu testen, bevor er in klinischen Studien am Menschen erprobt wurde.

Also, was lernen wir aus dieser Geschichte? Tierversuche sind kein wissenschaftlicher Unsinn. Es wird oft behauptet, dass Erkenntnisse aus Tierversuchen noch lange nicht auf den Menschen übertragbar sind – und das hat ja auch die Geschichte des Insulins gezeigt. ABER das ist nur die Verkürzte Version der Wahrheit. Denn ohne die Tierversuche wäre der wissenschaftliche Durchbruch überhaupt nicht zustande gekommen. Der wissenschaftliche Nutzen von guten Tierversuchen ist also unumstritten.

Laut dem Paragraph 7a des deutschen Tierschutzgesetzes müssen Tierversuche durch tierfreie Methoden ersetzt werden, wann immer es Alternativen gibt. Und das ist enorm wichtig! Zum Glück gibt es auch immer mehr Methoden um viele Tierversuche zu ersetzen: neue in vitro tests, comuter-simulationen, die Verwendung von bestimmten Stammzellen (dazu gerne in Episode #52 reinhören), oder mikro-dosierungen, also Tests am Menschen mit extrem geringer Dosierung. Ein sehr vielversprechender Ansatz ist die Verwendung von Multi-Organ Chips. Das sind kleine Chips die wie mini-Organe funktionieren. Auf den Chips können verschiedenste Arten von Zellen kultiviert werden und somit verschiedene Gewebetypen und Organe nachgeahmt werden. Es ist sogar möglich diese durch haarfeine Kanäle mit einer blutähnlichen Nährstofflösung zu verbinden. Die große Zukunftsvision ist diese Chips sogar personalisiert für jeden Menschen herstellen zu können, so dass jeder ein kleines ‚mini-modell‘ seines Körpers hat und die Wirkung von Medikamenten für jeden persönlich geprüft werden kann. Das klingt doch super toll! Aber auch hier gilt es kritisch zu bleiben: So ein Modell wäre unglaublich hilfreich und könnte uns sogar bessere Ergebnisse liefern als Tierversuche. Mittelfristig ist die Wahrscheinlichkeit aber eher gering, dass wir mit diesem Ansatz die Komplexität des gesamten Körpers abbilden können. Auch Verhaltensstudien können mit solch einem Chip nicht durchgeführt werden. Aber diese neuen Methoden geben große Hoffnung, dass wir sehr viele Tierversuche ersetzen können.

Ersetzen ist auch das richtige Stichwort für das ethische Prinzip „3R“: das steht für Replace, Reduce, Refine. Es besagt, dass Tierversuche nach aller Möglichkeit ersetzt, verringert und verbessert werden sollten. Tierversuche sollen also nur dann zulässig sein, wenn sie absolut unerlässlich sind und es keine Methode gibt, die diesen Versuch ersetzen könnte. Außerdem sollen für die Experimente so wenig Tiere wie möglich, aber so viele wie nötig eingesetzt werden. Dieses Prinzip sollte immer eingehalten werden um das Tierleid in der Forschung zu reduzieren. Versuchstiere müssen bestmöglich behandelt werden und die wissenschaftliche Qualität der Versuche muss maximal hoch gehalten werden. Wenn eine methodisch schwache Forschung wenig Aussagekraft hat und dann auch noch Tierleid verursacht hat, dann ist das nicht in Ordnung. Tierversuche werden immer strenger kontrolliert. Das ist gut und wichtig. Als Forscherin oder Forscher sollte man sich immer die Frage stellen, ob man das 3R Prinzip streng befolgt hat und ob aussagekräftige Ergebnisse damit erzielet werden. Also wenn wir Tierversuche machen, dann müssen diese unbedingt jedes vermeidbare Leid vermeiden.

Diese Episode leht weder Tierversuche ab, noch befürwortet sie. Der wissenschaftliche Nutzen von guten Tierversuchen steht nicht zur Debatte – Tierversuche helfen dem wissenschaftlichen Fortschritt. Welche Frage jedoch zur Debatte steht ist: In welchen Fällen ist der wissenschaftliche Nutzen mit dem Leiden und dem Tod von Tieren zu rechtfertigen?

Fun Fact:

2013 hat die EU Tierversuche für kosmetische Produkte und deren Inhaltsstoffe vollständig verboten.

 

Zusammenfassung:

Dürfen wir Tiere töten, um Leben zu retten? Während sich viele Menschen gegen Tierversuche aussprechen, essen die meisten weiterhin Fleisch. Ist das Töten für den Genuss am Teller vertretbarer als für den medizinischen Fortschritt?

Tierversuche spielen eine entscheidende Rolle in der medizinischen Forschung, wie z.B. bei der Entdeckung von Insulin oder der Entwicklung des Pfizer-BioNTech COVID-19-Impfstoffs. Ohne Tierversuche wäre der wissenschaftliche Fortschritt oft nicht möglich. Dennoch gibt es Bemühungen, sie durch neue Technologien wie Multi-Organ-Chips zu ersetzen. Das ethische Prinzip „3R“ (Replace, Reduce, Refine) soll Tierversuche minimieren und verbessern.

Die Kernfrage bleibt: Wann ist das Leiden von Tieren gerechtfertigt, um wissenschaftlichen Fortschritt zu erreichen?

 

 

[1] Bleske-Rechek et al (2010) EVOLUTION AND THE TROLLEY PROBLEM: PEOPLE SAVE FIVE OVER ONE UNLESS THE ONE IS YOUNG, GENETICALLY RELATED, OR A ROMANTIC
PARTNER. https://web.archive.org/web/20120411182922/http://137.140.1.71/jsec/articles/volume4 /issue3/bleskefinal.pdf

[2] Bago et al. (2022), Nat Hum Behav. https://www.nature.com/articles/s41562-022-01319-5

[3] https://www.bf3r.de/de/verwendung_von_versuchstieren_im_jahr_2020-288932.html (27.07.2024, 23:12)

[4] https://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/BJNR012770972.html (28.07.2024, 10:48)

[5] Wilks et al. (2021), Psychol
Sci. https://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1177/0956797620960398

[6] https://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/de/wissen/tierversuche/statistiken/umfragen- mehrheit-gegen-tierversuche (28.07.24, 12:34)

[7] https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/warum-ein-schweizer-bauer-lieber-katzen-als-sushi-isst-3673144.html#:~:text=In%20der%20Schweiz%20ist%20der,Tiere%20%22tierschutzkonform%22%20get%C3%B6tet%20werden. (15.08.24, 14:22)

[8] https://www.bf3r.de/de/verwendung_von_versuchstieren_im_jahr_2022-313306.html (03.08.24, 19:18)

[9] https://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2010:276:0033:0079:de:PDF

[10] https://www.uni- muenster.de/imperia/md/content/bioethik/cfb_drucksache_6_2023_waste_animals.pdf

[11] https://www.peta.de/themen/tierversuche/

[12] https://www.tierversuche-verstehen.de/tierversuche-retten- zuckerkranke/#:~:text=Es%20waren%20Tierversuche%20mit%20Hunden,(Pankreas)%20an%20Hund en%20durch. 04.08.24, 22:34

[13] https://www.planet- wissen.de/gesellschaft/krankheiten/diabetes/pwiedieentdeckerdesinsulinsbantingundbest100.html 04.08.24, 22:53

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/nan.12483

15.08.2024

 

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/jimd.12218

15.08.2024

 

https://www.frontiersin.org/journals/behavioral-neuroscience/articles/10.3389/fnbeh.2021.709775/full

02.10.2024

 

 

https://www.jstage.jst.go.jp/article/jvms/61/9/61_9_1001/_article

02.10.2024

 

https://albert-schweitzer-stiftung.de/

02.10.2024

 

 

https://www.semanticscholar.org/paper/The-Importance-of-Clinical-Trials-in-Drug-Akhondzadeh/b4c67c8d76d69d4c471430fee7a1334553a9ce31

02.10.2024

 

https://www.bmj.com/content/371/bmj.m4826

02.10.2024

 

https://www.cambridge.org/core/journals/european-journal-of-risk-regulation/article/abs/animal-testing-and-marketing-bans-of-the-eu-cosmetics-legislation/E2A54C5E011A8A786E9D07C10D6C189E

02.10.2024

 

 

 

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